Frühlingslager in Arcegno

Ein weiteres Mal verbrachte eine bunt gemischte Truppe aus Jugendlichen und Jungerwachsenen der reformierten Kirche Oftringen, unter der Leitung von Robert Plüss und Marcel Schaller  das Frühlingslager in Arcegno TI. Eine Woche mit einem abwechslungsreichen Programm, spannenden christlichen Themen sowie viel Freizeit zur Entspannung war garantiert.

Am Samstag, 9. April 2011 herrschte ein buntes Treiben vor der reformierten Kirche Oftringen, der Startschuss für das Frühlingslager 2011 war gefallen. Mit gepackten Koffern und den Sonnenbrillen im Gesicht machten sich 41 Jugendliche und Junggebliebene auf den Weg nach Arcegno TI.  

Kaum angekommen, war es denn auch bald soweit und die ganze Gruppe versammelte sich zum Abendessen. Bei diesem und den folgenden Abendessen, Mittagessen und bei einem ganz speziellen Frühstück am Donnerstagmorgen nutzte das Küchenteam jede Gelegenheit, um die Gaumen unter anderem selbstgemachter, frischer Rösti oder handgemachten Knöpfli zu verwöhnen. Als Dessert wurden unter anderem frisches Schoggimousse oder Vanille-Windbeutel aufgetischt. Als ganz besonderes Highlight bleibt wohl der Donnerstags-Brunch in Erinnerung: Nach einer Stunde mehr Schlaf, gab es ein überwältigendes Buffet mit Gipfeli, frischem Rührei, gebratenem Speck, einer Käseplatte, einer Auswahl an Aufschnitt, Müsli, Brot, Nutella, Konfi, Kaffee, Orangensaft, Tee sowie heisser und kalter Milch. Man stelle sich das Ganze natürlich in einer Menge für 40 Personen vor!

Noch am ersten Abend wurde der Aufenthaltsraum in ein angehendes Kino verwandelt, in welchem der Oscar prämierte Film „The Blind Side“ gezeigt wurde, der gleichzeitig den thematischen Leitfaden für die kommende Woche ankündigte. Der junge, obdachlose Michael Oher wird darin von einer reichen, christlichen Familie aufgenommen, die sein sportliches Talent im Football erkennt und alles tut, um ihn darin zu unterstützen. Die beeindruckende Lebensgeschichte lieferte auf jeden Fall viel Stoff, um in der darauffolgenden Woche wichtige christliche Schwerpunkte aufzugreifen und zu thematisieren.

So begann das Programm an jedem Tag mit einem gemeinsamen Plenum, das mit einem lockeren Worship-Teil startete, begleitet von Piano oder der Gitarre. Die gewählten Themen im Plenum variierten von Tag zu Tag und beschäftigten sich mit Begriffen wie „Christliche Werte“, „Zweifel“, „Ein Weg mit Gott“, „Barmherzigkeit“ und „Dankbarkeit“. In den Kleingruppen bot sich dann jedem die Möglichkeit, sich über sein persönliches Befinden auszutauschen und vor allem das Tagesthema gemeinsam zu besprechen. Auch der Gebetsabend vom Donnerstagabend wurde in dieser Konstellation durchgeführt. Dabei konnten innerhalb der Gruppe persönliche Anliegen zur Familie, zu Freunden, zur Schule oder dem Job, zum Glauben oder anderen Themen vorgebracht werden, über die dann gebetet wurde.

Die dynamischsten Programmteile kamen nachmittags und abends zum Zuge. An den Sportnachmittagen war mit den diversen Spielen für jeden etwas dabei; mit Spielen wie „Englische Bulldogge“, Baseball oder Sitzball wurde die Stimmung etwas aufgelockert, es gab zwei Spiel- Turniere, in denen zwischen Fussball und Volleyball  bzw. Unihockey und Frisbee abgewechselt wurde, abwechslungsreiche Olympische Spiele  und eine kurze Fitnesseinheit mit drei ausser-gewöhnlichen Fitnesstrainerinnen.

Die wohlverdiente Erholung kam natürlich auch nicht zu kurz. So war für den Montag eine ungefähr einstündige leichte Wanderung an die Melezza geplant, der Grillplausch hingegen fand aufgrund des Feuerverbots noch auf der Terrasse vor dem Lagerhaus statt. An der Melezza angekommen, genoss der grösste Teil der Gruppe den Rest des Nachmittags in der Sonne, einige wagten sich sogar ins sehr kalte Nass. Einige Kandidaten machten sich jedoch so schnell wie möglich auf zur Gokart-Anlage in der Magadino-Ebene, um eine schnelle Runde zu drehen. Auch am Mittwoch kam nichts anderes als Erholung in Frage und so wurde die gesamte Gruppe in die Busse gepackt und nach Quartino zu einem grossen Pizza-Essen gefahren. Praktischerweise befand sich das Restaurant direkt in der Minigolf-Halle und so begannen nach und nach die ersten Gruppen mit einer gemütlichen, lockeren Minigolf-Runde nach dem Essen. Bevor der letzte und etwas kürzere Sportblock am Donnerstag an die Reihe kam, konnten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in einem praktischen Workshop verausgaben.  Diese standen ganz unter dem Motto „Kreativität“, die entweder beim Bauen von Steintürmen, in einer Wellnessoase, beim Nähen von Schlüsselanhängern oder in der Küche beim Dessert Machen ausgelebt werden konnte. Auch der Freitag hielt noch einmal einen letzten erholsamen Nachmittag bereit. Es ging ab nach Locarno an den See, wo sich zuerst jeder individuell verpflegen und zurücklehnen konnte. Ein wenig später trafen sich alle wieder am Treffpunkt, wo das bevorstehende Stadt-Spiel erklärt wurde. Mit einem Gelato in der Hand suchten die Kleingruppen gemeinsam verschiedene Orte in Locarno anhand von Bildern und einer Karte.

Auch abends warteten noch einmal spannende Programme auf die jungen Leute. Einen besonderen Eindruck hinterliess das „unfaire Game“, in dem drei Gruppen zufällig eingeteilt wurden und unter ziemlich unterschiedlichen Voraussetzungen mitspielen konnten, so dass man aus der schlechtesten Gruppe kaum mehr aufsteigen konnte. Wie sich später herausstellte, standen die drei Gruppen für die sogenannten reichen Industrieländer, die leicht aufstrebenden Schwellenländer und die armen Dritte-Welt-Länder. Am nächsten Abend herrschten wieder für alle dieselben Voraussetzungen und in Dreier-Gruppen mussten Bilder frei gezeichnet werden, die von einer Person beschrieben wurden. An diesem Abend kam definitiv niemand um einen Lachanfall herum, da dabei die kreativsten und komischsten Werke entstanden. Am nächsten Abend ging es weiter mit vier verschiedenen Workshops, für die man sich den Tag hindurch je nach Lust und Laune einschreiben konnte. Nach einem erneuten Worship-Teil zu Beginn machten sich alle auf in ihre Gruppen und diskutierten über Themen wie „Christsein im Alltag“, „Identität“, „Gottesbilder“ und „I love Jesus“. Das spannende und lustige Nachtgame, das in der Mitte der Woche stattfand, forderte jeden auf, seine sportliche, intellektuelle sowie seine hilfsbereite Seite zu zeigen. Die jungen Frauen und Männer hatten zum Ziel, eine komplette Footballmannschaft zusammenzustellen und sich wenn möglich noch den Luxus zu leisten, einen Waterboy oder einen Physiotherapeut zusätzlich zu kaufen. Dazu musste jedoch zuvor das Wissen in Geographie, Bibelkunde oder Sport demonstriert werden, es mussten typische Footballübungen auf dem Sportplatz erfüllt oder kreative Logos für die eigene Mannschaft entworfen werden. Mit dem damit erspielten Geld konnten sich die Gruppen die nötigen Spieler zusammen zu kaufen und tatsächlich schaffte es ein Team bis zum Ende des Spiels eine komplette Mannschaft mit allen möglichen Zusatzpersonen zu schaffen. Viel ruhiger hingegen wurde es noch einmal am Donnerstag, als der bereits erwähnte Gebetsabend stattfand. Nach diesem teilweise sehr emotionalen Abend genossen alle noch das Dessert, das im praktischen Workshop am Nachmittag gemacht wurde und einige liessen den Tag bei einem gemeinsamen „Heart of Worship“ ausklingen.

Am Freitag ging es dann doch noch einmal mit Vollgas zur Sache, als der Bunte Abend startete, um das Lager würdig zu beenden. Die verschiedenen Teams hatten echt fordernde, aber lustige Aufgaben zu erfüllen, wie z.B. einen Turm aus Strohhalmen und Marshmallows zu bauen. Als Abschluss wurde dann noch einmal das letzte feine Dessert verputzt und schliesslich machten sich die ersten Leute auf, um bereits ihre Koffer zu packen.

Der Samstagmorgen stand voll und ganz im Zeichen des Putzens. Die ganze Lagergemeinschaft packte fleissig mit an und so machte man sich schon bald wieder bei wunderschönem Wetter auf den Heimweg. So begegneten zufällige Besucher auch am Samstag, 16. April wieder einem bunten Treiben vor der reformierten Kirche Oftringen, diesmal war es jedoch der grosse Abschied nach einer grossartigen Lagerwoche.

Nadine König / Robi Plüss